So wie die Corelianer, stellen auch die Calzunier anthropoide Wesen dar, die aus primitiver menschlicher DNA in Laboren der längst untergegangenen Devon-Zeit entstanden. Während die Corelianer ursprünglich als willenlose biologische Kampfmaschinen konzipiert wurden, sollten die Calzunier quasi die rechtlose Arbeiterkaste des Devon-Imperiums bilden. Markantestes Erkennungsmerkmal dieser Rasse ist die hellblau getönte Haut, das – bei Männern – pechschwarze, glatte Haar, sowie die gelblich getönten Pupillen. Calzunier sind hochaufgeschossen, im Schnitt um die zwei Meter, dazu zeichnet sich ihr Körperbau durch kompakte Muskulatur aus, aber ohne grobschlächtig zu wirken. Kleinwüchsigkeit kommt bei dieser Spezies genetisch bedingt niemals vor. Das zusammen verleiht den Calzuniern geradezu „gotische“ Gesichtszüge. Ihr äußeres Erscheinungsbild ist – mehr noch als bei den Corelianern – von unnahbarer Strenge geprägt. Lachen oder weinen können diese Wesen nicht, deren froststarre Emotionslosigkeit im Random-Universum sprichwörtlich ist. Jene geistige Empfindungsarmut machte es diesen Geschöpfen unmöglich, sich mit anderen Völkern zu verbinden – dies ist ein weiterer wesentlicher Unterschied zu den auch nicht gerade warmherzigen Corelianern! Es ist zwar keinesfalls utopisch mit den Calzuniern in Kontakt zu treten, jedoch stellt der verschlossene Charakter dieser Lebewesen eine wahre Herausforderung für jeden Vollblutdiplomaten dar! Darüber hinaus schweißte ihr entseeltes Lebensgefühl die Calzunier auf fast unnatürliche Weise zusammen. Einem Ameisenvolk nicht unähnlich, verschanzen sie sich seit jeher in ihrem Quadranten. In der Landessprache heißt dieses Territorium Calzun Dack – umgangssprachlich Calzunisches Reich genannt. Umgeben von einem Minenfeld gigantischen Ausmaßes, streben die Calzunier ein völlig autarkes Leben an. Versuche dieser Rasse, gewaltsam zu expandieren, schlugen meist fehl. In diesem Zusammenhang sind hauptsächlich zwei epochale Konflikte hervorzuheben: Zum einen der offene Schlagabtausch mit der „Heiligen Symbiose von Corelian“, in deren Verlauf es den Calzuniern immerhin gelang, ein Teil der legendären Rüstung des Kriegerkönigs Dan (seinen Helm) zu entwenden. Zum anderen gab es auch mehrere bewaffnete Zusammenstöße mit der „Allianz der freien Planeten“, die alle verloren gingen und deren vorläufigen Höhepunkt die verheerende Niederlage im Atomki-Atoll bildete. An dieser legendären Raumschlacht nahm beispielsweise auch Juno Keniattas Großvater als Kommandeur der Sternenflotte teil. Das alles ist jedoch nichts gegen die geradezu fanatische Feindschaft mit den Corden, die im benachbarten McGregor-Land hausen. Begründet liegt dieser uralte Hass zwischen Calzuniern und Corden in der Tatsache, dass letztere mit Vorliebe calzunische Frauen und Mädchen raubten. Diese gelten auch unter Menschen als sehr begehrt, weil sie dank langer leuchtend gelber Haare, großen kristallenen Augen, samtweicher Haut und perfekten Körperproportionen den Traum jeden halbwegs potenten Mannes darstellen. So als ob das nicht schon magische Anziehungskraft genug wäre, verlieh die Natur den Calzunierinnen obendrein auch noch ein besonders Hormon, welches sie unterschwellig verströmen. Dadurch wird der männliche Paarungstrieb stimuliert. Dies macht durchaus Sinn, wenn man die Gefühlskälte calzunischer Männer in Betracht zieht. Sonst würde diese Rasse sicherlich früher oder später von ganz allein aussterben. „Normale“ männliche Wesen – Mensch oder Corde – werden durch die Wirkung dieses Hormons jedoch beinahe um den Verstand gebracht … Von der Abwesenheit jeglicher Gefühlsregung mal ganz abgesehen, zeichnet sich der calzunische Geist lediglich durch rudimentäre Kreativität aus. Das Denkvermögen dieses Volkes ist zwar weiter entwickelt als bei den Corelianern, reicht dennoch längst nicht an das eines gewöhnlichen Menschen heran. Deshalb sind die Calzunier auf Technologieimport angewiesen, wenn sie nicht vollends ins Hintertreffen geraten wollen. Dieser Schizophrene Umstand erfordert einen Spagat, der nicht immer leicht zu bewerkstelligen ist …